Digitale Lernunterstützung im Projekt LInK

Digitale Lernunterstützung – was es damit auf sich hat und an wen sie sich richtet, stellen wir im Blog vor. Adwoa Abeney arbeitet in der Zentralen Studienberatung und bietet im Rahmen von LInK eine individuelle Lernberatung für Studierenden an. Lehrende berät und informiert sie zum Thema studentisches Lernen. 

Studierendenberatung an der Universität Göttingen

Adwoa Abeney ist im Projekt LInK für den Bereich Digitale Lernunterstützung zuständig. Was ist darunter zu verstehen?

Zur Lernunterstützung zählen bei LInK verschiedene Maßnahmen und Angebote: Zusammen mit anderen Mitarbeiter*innen im Projekt begleite ich große Lehrveranstaltungen. Meine Aufgabe ist es, studentisches Lernen im Blick zu haben. Dazu zählen z.B. die Schulung und der Einsatz von Lerntutor*innen oder die Beratung von Lehrenden im Rahmen von Werkstattgesprächen. „Digital“ bezieht sich darauf, dass Lernen in digitaler oder hybrider Lehre andere Strategien erfordert. Daneben biete ich zusammen mit Kolleg*innen aus der Zentralen Studienberatung Veranstaltungen zum Thema „Lernen lernen“ an. Ein weiteres Angebot ist die Lernberatung.

Seit Februar 2022 gibt es eine neue individuelle Lernberatung. An wen richtet sich die Beratung?

Das Angebot richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen und Studienphasen. Der Zeitpunkt der Beratung im Lernprozess spielt keine Rolle. Ob Semesterstart, Lernphase vor den Prüfungen oder nach der Prüfungszeit – das Vorgehen auszuwerten ist immer sinnvoll.

Wie läuft eine solche Beratung typischerweise ab?

Die Studierenden benennen bei der Terminbuchung bzw. -vereinbarung (via stud.ip oder Mail) Probleme oder Bedarfe. In der Beratung schauen wir genauer, in welchem Bereich Probleme liegen könnten. Das kann bedeuten, dass zunächst Dinge angegangen werden, die Menschen nicht unmittelbar mit Lernen verbinden. Hinter ‚Lernproblemen‘ können andere Aspekte stehen: Wer sich um seine nächste Miete sorgt oder an der Wahl seines Studienfachs zweifelt, wird sich schwer auf Prüfungen vorbereiten können. In solchen Fällen überlegen wir, welche Schritte und welche Beratungsangebote weiterhelfen können. Im Bereich der grundlegenden Motivation bezogen auf Studienfach, Berufswahl usw. bietet sich eine orientierende Beratung bei meinen Kolleg*innen in der Zentralen Studienberatung an.

Wenn der Rahmen des Studiums grundsätzlich stimmt, richtet sich meine Beratung auf die Probleme und Bedarfe im selbstständigen Lernprozess: Ist es die Zeitplanung? Bleibt genug Zeit für Erholung? Wo wird gelernt – ist das eine gute Lernumgebung? Daneben bleibt die Frage, ob es das passende Lernformat für die Person ist. Darunter fallen zum Beispiel: Wie wurde der Prüfungsstoff bisher aufgearbeitet? Kann das beibehalten werden oder bieten sich hier andere Methoden an? Welche Lernstrategien funktionieren gut für den Stoff und die Person – was sollte beibehalten oder ‚ausgebaut‘ werden?

Was sind die Ziele der Beratung?

Es geht darum, den Ratsuchenden für ihre konkrete Situation Impulse zu geben, zu sortieren und Potentiale zu erkennen. Lernen im Studium setzt andere, stärker auf Selbstorganisation bezogene Strategien als in der Schule oder Ausbildung voraus. Das bedeutet nicht, dass Studierende nicht viele Fähigkeiten und Ressourcen ‚mitbringen‘ – es geht darum, diese sichtbar und nutzbar zu machen. Oft reicht ein Termin, um solche Impulse zu setzen. Bei Bedarf können Folgetermine ausgemacht werden.

Wie wurde das Angebot angenommen?

Gut! Selbstverständlich wurde es stärker vor und in den üblichen Prüfungszeiten angenommen. In der vorlesungsfreien Zeit und zum Semesterstart kommen zudem diejenigen, die es diesmal ‚von Anfang an anders‘ machen möchten. (Was aus fachlicher Sicht, eine hervorragende Idee ist.)

Gibt es Pläne oder Ideen, ob und wie das Beratungsangebot im Laufe des Projekts fortgeführt werden soll?

Das Beratungsangebot fand bisher meist digital statt und wird in jedem Fall beibehalten werden. Es bietet vielen Studierenden mehr Flexibilität. Studierende können allerdings auch Termine in Präsenz wahrnehmen – perspektivisch könnte eine offene Sprechstunde vor Ort eine Möglichkeit sein. Neben Workshops könnte ich mir eine Variante der Kleingruppenberatung vorstellen – z.B. eine bestehende Lerngruppe, die ihre Zusammenarbeit verbessern möchte.

Zur Person: Adwoa Abeney arbeitet seit November im Projekt LInK und ist dort für den Bereich Digitale Lernunterstützung verantwortlich. Ihre Stelle ist im Team der Zentralen Studienberatung angesiedelt. Sie hat an der Universität Göttingen einen Magister in Pädagogik, Soziologie und Wirtschafts- und Sozialpsychologie erworben. Bisher war sie in verschiedenen Kontexten im Bildungsbereich tätig – in der akademischen Lehre, Erwachsenenbildung, zuletzt in der politischen Bildungsarbeit.

Sina Proske & Adwoa Abeney

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