Die Natur Finnlands

Finnland, das Land mit den glücklichsten Menschen der Welt, aber was ist der entscheidende Faktor für diese Glückseligkeit? Ganz klar bewirkt die Natur mit ihrer großen Vielfalt etwas bei den Menschen und hinterlässt einen Eindruck, den man nicht vergessen wird.

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Flora

Finnland ist das waldreichste Land Europas.

Die Taiga, Lappland und das Moorland bilden drei verschiedene Vegetationszonen innerhalb Finnlands. Die Taiga ist eine Nadelwaldzone, in der vorrangig Kiefern und Fichten wachsen. Auf dem Waldboden sind Moose, Flechten und Heidelbeeren. Weiter nach Süden hin wird der Nadelwald allmählich immer mehr zu Laubwald. Im Norden Finnlands hingegen sieht es ganz anders aus. Im baumlosen Lappland sind vor allem Fjells, also waldfreie Berge, zahlreich vorhanden. In seinen niedriger gelegenen Lagen sind teilweise noch Flechten und Sträucher zu finden. Ein Drittel der Landesfläche bestand früher aus Moorland. Es wurde in den vergangenen Jahrhunderten zur Kulturlandgewinnung immer mehr trockengelegt. Der größte Teil des Moorlands ist heutzutage von Bruchwäldern bedeckt.

Nicht zu vergessen sind darüber hinaus die Nationalparks in Finnland. Es gibt insgesamt 40 verschiedene Parks mit fast 300 ausgeschilderten Wanderwegen. Sie erstrecken sich von Helsinki bis Lappland.

Tiere

Schon gewusst? Finnland hat die niedrigste Bevölkerungsdichte in Europa.

Ganz anders als in seiner Tierwelt, in der die verschiedensten Arten zu finden sind. Manche kommen sogar nur in Finnland vor. Dazu zählt die Saimaa-Ringelrobbe. Sie kommt nur im Saimaa-Seengebiet vor und ist das Symboltier des Naturschutzes in Finnland. Mit einem Bestand von 260 Tieren gehört sie zu den bedrohtesten Robben der Welt. In der finnischen Natur leben außerdem geschätzt 200 000 Rentiere, die Nutztiere v. a. der samischen Bevölkerung sind, und 100 000 Elche. Sie fühlen sich in Seengebieten wohl und sind im Westen und Norden zu beobachten. Allerdings überqueren sie häufig Verkehrsstraßen, wodurch Unfälle öfter als gewollt entstehen. Durch Schutzmaßnahmen sollen zudem die Zahlen von Bären, Wölfen und Luchsen wieder steigen. Insgesamt hat man 65 Arten von Säugetieren, 430 Vogelarten und 70 Fischarten in Finnland gezählt.

Finnlands Nationaltier ist der Braunbär. Bei den alten finnougrischen Völkern galt der Bär als gefürchtetes und verehrtes Totemtier, sodass er für die Finnen als „König der Wälder“ gilt.

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Seen

Durch die Landhebung und den Rückgang des Wasserspiegels sammelte sich vor Tausenden von Jahren Schmelzwasser in Gletschermulden und die Seen in der Natur Finnlands entstanden. Finnland wird Land der tausend Seen genannt, auch wenn das eigentlich eine Untertreibung ist. Tatsächlich gibt es über 180 000 Seen in Finnland. Die meisten Seen befinden sich im Gebiet der finnischen Seenplatte. Saimaa ist der größte See in Finnland, auf ihm sind tausend kleine Inseln. Obendrein hat er mit 14 500 km das längste Seeufer der Welt.

Inseln

Finnland hat das größte Schärenmeer der Welt und mehr als 80 000 Inseln liegen vor seiner Küste. Viele Schäreninseln sind mit Brücken zum Festland verbunden. Früher haben Seeleute, Bauern und Reeder nur im Sommer Zeit auf den Inseln verbracht. Dagegen leben heute 26 500 Einwohner in flachen roten Häusern auf den Inseln.

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Nordlichter

Ein magisches Licht am Nachthimmel, ein wahres Phänomen für das menschliche Auge, aber was sind Nordlichter eigentlich?

Sie entstehen, wenn ein Sonnenwind (elektrisch geladene Teilchen aus der Sonne) in die Atmosphäre kommt. Die Teilchen kommen in Berührung mit den schon vorhandenen Atomen und beginnen zu leuchten. Dadurch können Nordlichter immer wieder unterschiedlich aussehen, ausschlaggebend durch die Berührung von bestimmter Atome innerhalb der Atmosphäre.

Auch in Finnland kann man dieses Naturwunder hoch oben im Norden Lapplands beobachten. Sie sind dort ca. 200 Nächte im Jahr sichtbar. Die „Aurora“-Zone liegt in Lappland zwischen dem 66. und 69. Breitengrad. Früher wurden Nordlichter als Botschaften von Gottheiten oder aus dem Jenseits gedeutet. Noch heute hält dieser Glaube in manchen Regionen im Norden stand.

Mitternachtssonne

Die Erde ist in der Sonnenumlaufbahn etwas schräg, weswegen die nordische Region im Sommer zur Sonne gerichtet ist. Je nördlicher man reist, desto heller sind die Nächte und desto länger ist die Zeit der Mitternachtssonne.

In Nord-Finnland scheint die Sonne in der Nacht von Mai bis August. In Lappland gibt es in den Monaten Juni bis August bis zu 500 Stunden Sonnenlicht. Somit geht die Sonne in Nord-Lappland in 70 aufeinander folgenden Tagen nicht unter.

Südlich in Finnland gibt es das Naturphänomen von Juni bis Juli. Die Sonne geht in den Nächten zwischendurch kurz unter, die Nächte bleiben aber hell. Die Rede ist in dem Fall von weißen oder nachtlosen Nächten.

Am längsten scheint die Mitternachtssonne in der Nacht der Sonnenwende im Juli. Dies ist die Zeit des Mittsommerfests Juhannus. In dieser Zeit sollen mystische Wesen am aktivsten sein. Mittsommer ist außerdem das Fest der Natur. Manche sind der Meinung, dass Beeren im Norden besser schmecken, da diese das Sonnenlicht auch in der Nacht zu spüren bekommen.

Es kommt häufig vor, dass in diesen nachtlosen Nächten nicht geschlafen wird, sondern die Zeit in etwas Produktives gesteckt wird: Personen gehen raus, treffen sich mit Freunden, feiern oder saunieren durch die ganze Nacht.

Quellen

https://www.visitfinland.com/de/reiseziele/die-natur-in-finnland/ 1.11.23

https://wedesigntrips.com/de/i/finnland-natur 1.11.23

https://de.wikipedia.org/wiki/Natur_in_Finnland 1.11.23

https://fairaway.de/reisemagazin/polarlichter-in-finnland 1.11.23

https://www.kinderweltreise.de/kontinente/europa/finnland/daten-fakten/tiere-pflanzen/ 1.11.23

https://de.wikipedia.org/wiki/Finnland#:~:text=Finnland%20l%C3%A4sst%20sich%20in%20f%C3%BCnf,Osten%20und%20Lappland%20im%20Norden 2.11.23

https://www.urlaubsguru.de/reisemagazin/natur-finnland/ 2.11.23

https://www.visitfinland.com/de/artikel/das-land-der-mitternachtssonne/ 2.11.23

https://finnvillage.de/blog/die-mitternachtssonne-und-die-nachtlosen-naechte-finnlands/#:~:text=Die%20Erde%20steht%20im%20Verh%C3%A4ltnis,Sommermonaten%20der%20Sonne%20zugewandt%20ist 2.11.23

https://www.ardmediathek.de/video/reisen/finnland-wo-das-glueck-zuhause-ist/hr-fernsehen/OThjODZkZWEtODRmMi00YzEwLTk1NWEtZGM4YTA2MTY5Y2U3 2.11.23

https://charmingplaces.de/geheimtipps-finnland-natur-die-gluecklich-macht/ 3.11.23

https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4renmeer 3.11.23

https://www.finnlines.com/de/reisetipp/finnische-natur/3.11.23

https://finland.fi/de/leben-amp-gesellschaft/finnlands-imponierende-natursymbole/#:~:text=Finnlands%20Nationaltier%3A%20der%20Braunb%C3%A4r&text=Der%20B%C3%A4r%20spielt%20in%20der,%E2%80%9Eder%20K%C3%B6nig%20der%20W%C3%A4lder%E2%80%9C 9.11.23

Titelbild: Foto von Tommi Saltiola auf Unsplash

Text: Marlene Oertel, Praktikantin, Eichsfeld Gymnasium Duderstadt

Finnland- das glücklichste Land der Welt?

Laut dem „World Happiness Report“ ist Finnland jetzt schon zum zweiten Jahr in Folge das glücklichste Land der Welt. Aber warum eigentlich? Am Wetter kann es laut einigen Bewohnern von Finnland ja nicht liegen. Laut ihnen sind die Tage im März immer noch kalt und dunkel und an Regenschauern fehlt es ihnen wohl auch nicht. Aber woran liegt es dann? An der riesigen Auswahl an Salmiak – einer lakritzähnlichen Süßigkeit, die die Finnen ja so lieben sollen? Oder doch an Finnlands schöner Natur?

Viele Menschen behaupten, es liegt an dem guten Bildungssystem. Denn laut den Finnen sind Kinder und Jugendliche hier viel selbstständiger als beispielsweise in Deutschland. Die Kinder sollen hier viel mehr aufgefordert werden, Dinge selbst zu probieren und bekommen nicht alles gleich vorgeschrieben. Das führe dazu, dass viele Finnen einfach selbständiger sind und das mache einen glücklich.

Neben dem Bildungssystem funktioniert, laut vielen Reiseblogs und Statistiken, auch die Infrastruktur sehr gut. Ob man mit dem Zug, mit der Bahn oder mit dem Bus reisen möchte – alles läuft nach Fahrplan. So sieht es auch in vielen anderen Bereichen aus, wie zum Beispiel in der Bildung oder im Gesundheitssystem. Denn die Finnen akzeptieren hohe Steuern für soziale Sicherheit, kostenlose Bildung und ein Gesundheitswesen auf einem hohen Niveau. Das Land ist sozial fortschrittlich, hat eine funktionierende Regierung und ist stabil und sicher. Und das nimmt den Finnen anscheinend viele Sorgen ab.

Ein großer Teil, der die Finnen so glücklich macht, soll aber dann doch die Natur sein. Neben Saunabesuchen und mit Freunden und Bekannten quatschen sollen Waldspaziergänge und Eisbaden sehr beliebt sein. Deswegen gibt es unter anderem in Finnland auch das

„Jedermannsrecht“. Diese Regelung erlaubt es den Leuten, die Natur für ihr Freizeitvergnügen zu nutzen, also dürfen sie sie nicht nur betreten, sondern beispielsweise auch zum Zelten, Baden oder Beerenpflücken nutzen. In Finnland gibt es übrigens auch sehr viele Nationalparks und natürlich sehr viele Wälder und Seen, genaugenommen nehmen die Seen und Wälder c.a. 80% der gesamten Landesfläche ein. Das bedeutet, keiner in Finnland muss weit reisen, um sich in die Natur zu begeben und diese Verbundenheit zur Natur ist auch ein Grund für das viele Glück der Finnen.

Einen Begriff, den man bestimmt mal hört, wenn man nach Finnland reist, ist „Sisu“. Dieser Begriff beschreibt eine mentale Eigenschaft, die angeblich nur die Finnen haben sollen. Während das Wort im 19. Jahrhundert noch kein ganz positiver Begriff war und für „Inhalt“ bzw. auch „Gemütseigenschaft“ stand, aber auch die negativen Dinge wie Boshaftigkeit und Hass miteingefasst hat, so bedeutet er heutzutage viel mehr sowas wie „Kampfgeist“ oder „Durchhaltevermögen“. Dieser Begriff ist in Finnland ein kulturelles Konzept geworden, wird für z.B. Sportveranstaltungen, in der Geschichte Finnlands oder sogar als finnischer Vorname genutzt und ist ein großer Part der Identitätsfindung vieler Finnen.

Also eine konkrete Antwort auf die Frage warum die Finnen so glücklich sind, gibt es nicht wirklich. Für manche wird es der naturverbundene Alltag oder die Saunabesuche sein, die sie glücklich machen, für andere könnte es einfach der Kampfgeist, der sie durch das schlechte Wetter bringt, sein – oder vielleicht doch einfach die tolle Auswahl an Salmiak.

Quellen:

https://www.welt.de/reise/nah/article198844481/Helsinki-Was-die-Menschen-in-Finnland-so-gluecklich-macht.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Sisu

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/sauna-seen-und-fika-warum-finnland-das-gluecklichste-land-der-welt-ist/24167780.html

https://worldhappiness.report/

Bildquellen:

https://pixabay.com/de/photos/blond-br%C3%BCcke-spa%C3%9F-m%C3%A4dchen-1868815/
https://unsplash.com/photos/zJCRuCJV5Is

Chiara Stephan, HG Göttingen, Praktikantin

Was man in und um Göttingen alles machen kann…

Ein Studium zu beginnen, ist für viele der erste Schritt in ein ganz neues Leben und das Wunschfach ist oft schnell gefunden. Doch was, wenn gleich mehrere Studienorte zur Auswahl stehen? Wir wollen euch die schönen Seiten der Universitätsstadt aufzeigen und erklären, was es neben dem Studium der Finnougristik noch alles zu sehen gibt.

Göttingen hat etwa 134 000 Einwohner und auch wenn diese Zahl vermuten lässt, dass es sich um einen eher kleinen Studienort handelt, so gibt es doch vielfältige Möglichkeiten, in der Freizeit etwas zu unternehmen. Durch die große Anzahl an Studierenden, die in der Stadt leben, ist eigentlich immer etwas los.

Zunächst wären da die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ganz am Anfang steht natürlich das Gänseliesel, über das wir hier schon berichtet haben. Das Rathaus, vor dem es steht, ist auch einen kleinen Besuch wert, denn die große Rathaushalle, in der auch Veranstaltungen stattfinden, ist mit ihren Malereien sehr schön anzusehen. Wer sich besonders für Stadtgeschichte interessiert, kann hier eine Stadtführung buchen.

Das Stadtbild der Innenstadt ist geprägt von vielen Fachwerkhäusern, die häufig ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen haben. Wer die Augen offen hält, wird die vielen Gedenktafeln sehen, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Dort erfährt man, welche Wissenschaftler oder anderen berühmten Personen wie lange in Göttingen verweilt haben. Wer genau aufpasst, wird auch einige Finnougrier finden und Wissenschaftler, die auch in der Finnougristik ein Begriff sind.

Wer gerne Kultur erlebt, hat gleich mehrere Optionen. Es gibt die verschiedensten Theaterhäuser (das Deutsche Theater, das Junge Theater und das universitätseigene Theater im OP, kurz ThOP), Göttingen hat ein Symphonieorchester und neben dem städtischen Museum laden auch die Sammlungen der Universität dazu ein, Exponate zu betrachten. Wer Filme mag, kommt auch auf seine Kosten, denn neben einem Kino, das Blockbuster zeigt, gibt es auch ein Kulturkino und das Unikino. Das Kulturticket, das Studierende der Universität bekommen, ermöglicht bei vielen Veranstaltungen einen vergünstigten, teilweise sogar einen kostenlosen Eintritt.

Nach so viel Kultur bekommt man natürlich Durst und wie es sich für eine Universitätsstadt gehört, gibt es eine Vielzahl an Cafés, Restaurants und Kneipen. Für jeden ist etwas dabei und es gibt die unterschiedlichsten Richtungen – von italienischem über indischem bis zu afrikanischem Essen ist alles dabei.

Auch für die Leute, die es lieber sportlich mögen, gibt es genug Spielraum, sich ordentlich auszutoben, denn neben den Sportvereinen bietet auch der Unisport ein breit gefächertes Programm. Reinklicken lohnt sich!

Wenn man ein wenig aus Göttingen herauskommen möchte, kann man viele Ausflüge in die Gegend machen. Ein Besuch auf den Gleichen ist immer schön und die Burg Plesse und die Burg Hardenberg sind auch nicht sehr weit entfernt. Die Leineauen laden zu Spaziergängen ein und in der Region gibt es viele Badeseen.

Quellen:
https://www.goettingen.de/leben/goettingen-ueberblick/stadtportrait.html
https://www.goettingen-tourismus.de/index.php
Bildquelle: pixabay.de