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Storytelling: 3D-Druck in der Medi-Bib

3D-Modell
Wie wäre es denn mit einem stilvollen und innovativen Modell aus dem 3D-Drucker als kleine, aber besondere Aufmerksamkeit? – dies dachte sich auch Julia, die ihrer lieben Kommilitonin Lena für ihre unermüdliche Hilfe bei der Vorbereitung auf die Klausur in Neurobiologie danken will.

In der Vorlesung hatte sie aufgeschnappt, dass es an der Universität Göttingen ein für Studierende nutzbaren 3D-Drucker in der medizinischen Bibliothek im Klinikum (MediBib) gibt. Da sie durch ihren Bruder schon von der Technik gehört hatte, wusste sie um die drei Arten ein Objekt zu drucken:

Man kann ein Objekt durch einen 3D-Scanner (so einen gibt es auch in der medizinischen Bibliothek, wie Julia weiß) einscannen, und dann per CAD-Programm am Rechner eine STL-Datei erstellen, oder ohne Scanner mit Hilfe eines Software-Tools fürs Modellieren ein Objekt direkt am Rechner schaffen; man kann aber auch einfach eine frei lizensierte STL-Datei aus dem Internet laden. Dazu gab ihr Bruder den Tipp, mal auf der Seite thingiverse.com zu stöbern.

Nach kurzer Zeit hat Julia auch ein passendes Objekt gefunden: Da Lena ein großer Dr. Who-Nerd ist, wäre die TARDIS Telefonzelle sicher ein schönes Geschenk. Die STL-Datei zieht sie sich auf einen USB Stick und nimmt sich vor, nach dem Sport am FIZ zum Klinikum zu fahren. Im Internet hatte Sie auf dem Blog des E-Learning Teams der Fakultät für Biologie und Psychologie gelesen, dass sie sich bei Herrn Güttlich im dortigen MakerSpace (der separate Bereich mit den beiden 3D-Druckern) melden müsste und dieser ihr helfen würde.

Diesen traf sie dort auch an, und er erkläre Lena zunächst, wie der 3D-Drucker funktionierte: Eine Heißklebedüse (Extruda), welche mit dem rund 200 Grad heißen Kunststoff Polyactiden (umweltfreundlich und nicht gesundheitsschädigend!) gefüllt ist, trägt Schicht für Schicht das Material auf. Leider kann Lena pro Objekt nur in einer Farbe drucken – zum Glück ist es im Falle der blauen TARDIS nicht schwer, sich für eine zu entscheiden. Herr Güttlich erklärt Julia auch, dass Sie an unserer Universität nur den Materialpreis mit 10 ct pro Gramm bezahlen muss; da der Druck einige Zeit in Anspruch nehmen würde, kann Sie also noch schnell ihren Studentenausweis aufladen, der als einzige Geldquelle gilt. Die TARDIS kann Julia in einem Stück drucken lassen, könnte sie aber auch in Einzelteilen zum Zusammensetzen anfertigen. Nachdem sie rund zwei Stunden warten musste, hielt Julia schon ihre fertige TARDIS in der Hand. Allerdings, erklärt Herr Güttlich ihr, sie müsse die Stützen-Fäden (Fachwort: supports, aber es gibt auch weitere Strukturen die nötig sind), die zur Stabilisierung während des Druckes vom Programm automatisch eingefügt werden, noch mit einem scharfen Messer entfernen um schließlich eine sauber geformte Telefonzelle in der Hand zu halten.

Julia ist begeistert von der fertigen TARDIS – was für ein phänomenales Geschenk! Lächelnd zahlt sie den Preis von etwa 5€ für das 3D-Modell und verabschiedet sich von Herr Güttlich. Ihre Freundin Lena wird bestimmt sehr glücklich darüber sein!