Erfahrungsbericht: Java- Kurs der Wirtschaftsinformatik

Für Studierende der Betriebswirtschaft bietet die Prüfungsordnung die Möglichkeit, einen Kurs der Wirtschaftsinformatik für “Programmieren in Java” zu belegen. Mit dem Beginn meiner Stelle als studentische Hilfskraft im Bereich e-Learning und durch meinen Bruder, welcher eine IT- bezogene Ausbildung absolviert hat, wuchs mein Interesse an dem Thema Computer stetig. Mir wurde bewusst, was für ein wichtiger Bestandteil die Informatik in der heutigen Gesellschaft hat und das von Computern stets erwartet wird, dass sie funktionieren. Ist dies einmal nicht der Fall, wird eine Kettenreaktion ausgelöst, die neben dem einfachen Verlust des Arbeitsmittels meist auch einen erheblichen Verlust von Daten und Kommunikationsmöglichkeiten bedeutet. Aus diesem Grund wollte ich lernen, wie Programme funktionieren und ob das Schreiben dieser tatsächlich so schwierig ist, wie meist behauptet wird. Mit Programmierern hatte ich in meinem Bekanntenkreis nur wenig zu tun. Mir war allein das Bild von Marc Zuckerberg und Eduardo Saverin in ihrem dunklem Studentenzimmer und dem Beginn der Facebook-Programmierung durch geschriebenen Code an der Fensterscheibe aus dem Film “The Social Network” hängen geblieben. Schien irgendwie schon “cool” zu sein, die Informatik.

Meine Motivation wuchs, und da “Programmieren in Java” als Anfängerkurs mit lediglich 4 ETCS ausgeschrieben war, stürzte ich mich in das Abenteuer. Der Kurs basiert auf einem ILIAS Online-Skript in Stud.IP und Tutorien, die 2x wöchentlich abgehalten werden. Letztere entpuppen sich eher als Frage- und Hilfsstunden, musste doch jede Woche eine Programmieraufgabe bearbeitet und abgegeben werden, um die Klausur mitschreiben zu dürfen. Da ich mich zu Beginn des Kurses schnell mit der grundlegenden Computertechnik vertraut machen musste, bereiteten mir Begriffe wie “Schleifen”, “Anweisungen”, “If-Abfragen” und der “Compiler” schnell Kopfschmerzen. Für jemanden, für den dieses komplett Neuland ist, stellte die erste Abgabe bereits eine große Herausforderung da. Mir war bewusst, dass die Aufgaben schnell schwieriger  werden würden und man sich das mangelnde Wissen selber aneignen musste. Glücklicherweise war der Tutor sehr hilfsbereit und stets während der Stunde, aber auch per E-Mail erreichbar. Wenn man dann doch einige Zeit in den Code investiert hatte, ist der Moment in dem der Computer ihn auch wie gewünscht umsetzt, ein sehr Großer. Ich hatte das Gefühl, seine Arbeitsweise zu verstehen und konnte mit ihm kommunizieren. Somit: Ja, Programmieren ist cool!
Obwohl einige der Aufgaben schwierig waren, brachte dies meiner Begeisterung keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie wuchs stetig, sodass ich mir nun vorstellen könnte, noch mehr Informatik in mein Studium einzubauen.
Am Ende des Java-Kurses bestand die Leistungserbringung aus einer e-Klausur über 90 Minuten, in der man theoretische Aufgaben und kleine Programmieraufgaben absolvieren musste, um die Credits für den Kurs zu bekommen.

Zum Schluss ist aber anzumerken, dass der Kurs zwar als Anfängerkurs ausgeschrieben war, jedoch schon einige IT Kenntnisse im Voraus abverlangt. Es wird zwar von Grund auf im ILIAS Skript alles erklärt, jedoch ist es durch die wöchentlichen Abgaben recht schwierig, als Anfänger vor allem in den ersten Wochen Schritt zu halten. Ohne ein großes Interesse an dem Thema ist es somit recht schwierig, den Kurs über die Motivation aufrecht zu erhalten. Aber, wie oben erwähnt: Mit einem Computer sprechen zu können ist schon ziemlich cool.

Hinweise:
Es empfiehlt sich die Nutzung der Lehrbücher des HERDT-Campus, für die die Uni Göttingen eine Lizenz bereitstellt.
Zudem sind Programmiergrundlagen schneller und einfacher per Internet zu finden, allerdings sind die Aufgabenzettel zu speziell, um Lösungen online zu finden (man muss die Lösung also schon noch selber erstellen).